Anna Stolz

Aktuelles

10.02.2023

Neue Informationen zur B26n: Tischgespräch mit Bauamt und Entscheidungsträgern in Arnstein

ARNSTEIN – Zum Thema „Ausbaugeschehen der B26n“ lud die Stadt Arnstein am Montag, 30. Januar, Vertreter der beteiligten Behörden und Kommunen zum Gespräch in die Stadthalle ein.

Der Einladung folgten die Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann und Bernd Rützel, Staatssekretärin Anna Stolz, die Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab und Kerstin Celina, Landrätin Sabine Sitter, die Bürgermeister der Städte in Main-Spessart und der ILE-Werntal-Gemeinden sowie die geladenen Behördenvertreter. Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer begrüßte Kritiker und Befürworter der B26n und rief zu einem offenen Dialog auf.

Zunächst informierte Andreas Hecke, Bereichsleiter Straßenbau im Staatlichen Bauamt, über die bisher erfolgten Verfahrensschritte und den aktuellen Stand des Straßenbau-Großprojekts. Martin Albert, stellvertretender Leiter der Abteilung Planung, ging auf die einzelnen Planungsabschnitte eins bis vier ein. Abschnitt 1, der den Raum Arnstein – Müdesheim betrifft, befindet sich bereits im Planfeststellungs- und Anhörungsverfahren. Dazu habe es die „sehr hohe Zahl von rund 1000 Stellungnahmen und Einwänden“ gegeben, so Albert. Diese würden nun beantwortet; dazu würden zum Teil Ergänzungsgutachten ausgearbeitet. Eine zeitliche Einschätzung, wann mit Abschluss dieses Verfahrens zu rechnen sei, könne er nicht seriös geben, sagte Albert.

Die Abschnitte 2 und 3 würden parallel geplant. Im Sommer sei damit zu rechnen, dass den betroffenen Kommunen verschiedene Trassenvarianten im Abschnitt 3 vorgestellt würden. Unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der Kommunen erfolge im Anschluss die Trassen-Festlegung. Albert wies auf die Seite www.b26neu.de hin, die stets den aktuellen Planungsstand zeige und im Laufe des Jahres auch um 3D-Animationen ergänzt werde.

Dem Abschnitt 4 – Anbindung an die Autobahn 3 – werde sich das Bauamt widmen, sobald es nach Abarbeitung der vorgeschalteten Abschnitte dafür Kapazitäten habe. Hecke betonte: „Abschnitt 4 gehört zum Projekt.“ Die B26n sei im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen und ziele auf überregionale Wirkung ab.

Jürgen Eisentraut, Leiter des Amts für ländliche Entwicklung Unterfranken erklärte, Ziel eines möglichen Unternehmensflurbereinigungsverfahrens nach dem Flurbereinigungsgesetz sei es eine möglichst „sozialverträgliche Verteilung des Landverlusts auf einen größeren Kreis von Grundeigentümern zu erreichen“. Da sich der Landerwerb schwierig gestalten könne, kämen unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Enteignung infrage, dafür würden die Grundeigentümer natürlich entschädigt. Priorität habe der Landerwerb.

Im Anschluss folgte ein reger Gesprächsaustausch unter den Mandatsträgern, bei dem das offene Format der Veranstaltung und die Zusammenstellung der Teilnehmer gelobt wurden. Thorsten Schwab erklärte, dass die B26n mit Bundesmitteln finanziert wird. Die Kassen der Kommunen würden also nicht belastet. Alexander Hoffmann betonte, dass die positiven Effekte der Straße seiner Meinung nach überwiegen. Er lobte das Staatliche Bauamt für die bereits erfolgten Modifikationen der Planung. Auch weiterhin seien Verbesserungen möglich. "Die B26n ist unabdingbar, um das Werntal vorm Verkehrsinfarkt zu bewahren und den Landkreis Main-Spessart für die Wirtschaft und die Daseinsvorsorge zu erschließen", so Staatssekretärin Anna Stolz.

Bürgermeister Sauer warb nachdrücklich für die geplante Ost-West-Achse, die eine Entwicklung Arnsteins erst ermögliche. Weitere zehn Jahre könne die Stadt den Durchgangsverkehr nicht ertragen. Grünen-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina verwies auf den erheblichen Landverbrauch durch den Bau sowie die damit verbundene CO₂-Bilanz. Landrätin Sabine Sitter betonte dagegen, es sei eine einmalige Chance zu beweisen, dass ein Projekt dieser Dimension verantwortungsvoll umgesetzt werden könne. Sie appellierte an die Anwesenden, ein „Signal der Einigkeit“ an Bund und Land zu senden. Ökonomie und Nachhaltigkeit des Landkreises würden durch eine Blockadehaltung beschädigt.

 

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