Anna Stolz

Pressemitteilungen

11.11.2024

Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938

Kultusministerin Anna Stolz erinnert an die Novemberpogrome vor 86 Jahren und setzt sich für intensive Erinnerungs- und Bildungsarbeit an den Schulen ein

MÜNCHEN. Am 9. November 1938 erreicht die nationalsozialistische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung ihren vorläufigen Höhepunkt: Landesweit werden Synagogen geschändet und in Brand gesetzt, jüdisch geführte Geschäfte verwüstet und geplündert, Juden misshandelt und zum Teil in Konzentrationslagern interniert. Über 1.500 Jüdinnen und Juden werden ermordet oder sterben später an den Folgen des Pogroms. Nur wenige Menschen trauen sich, ihren jüdischen Mitbürgern zu helfen.

Kultusministerin Anna Stolz erinnert an die Geschehnisse vor 86 Jahren, die als „Reichspogromnacht“ in die Geschichtsbücher eingingen: „Die Zeit hat von diesem Schrecken nichts genommen. Die Novemberpogrome 1938 waren eine Vorstufe zum größten und abscheulichsten Verbrechen in der deutschen Geschichte: Der systematischen Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Es ist unsere Aufgabe, ja unsere Pflicht, die Erinnerung an das Unrecht von damals wachzuhalten und uns entschieden dafür einzusetzen, dass sich Ereignisse wie damals nie mehr wiederholen.“

Einen Schlüssel hierfür sieht Anna Stolz in der politischen Bildung und der gelebten Erinnerungskultur an unseren Schulen, in unserem Staat und der gesamten Zivilgesellschaft. Sie unterstreicht: „86 Jahre nach den abscheulichen Novemberpogromen sind Jüdinnen und Juden durch antisemitische Aggressionen infolge des Gazakrieges in Deutschland zutiefst verunsichert. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Judenhass wieder salonfähig wird! Ich bin davon überzeugt, dass Bildung und Aufklärung die wirksamsten Mittel gegen jedwede Form des Antisemitismus und Extremismus sind. Deshalb setzen sich die Schülerinnen und Schüler an Bayerns Schulen mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und ihren Taten auseinander und lernen die Geschichte jüdischen Lebens und seine lebendige Vielfalt in Bayern kennen. Dies ist die Basis, um sie zu geschichtsbewussten, toleranten und mündigen Bürgern zu erziehen.“

Die Prävention antisemitischer Tendenzen und Ausprägungen sowie die klare Intervention bei entsprechenden Vorfällen in unseren Schulen hat für das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sehr hohe Priorität. Wichtige Bausteine sind hier z. B. die systematische Einbettung der Antisemitismusprävention in die Lehrkräfteausbildung sowie berufsbegleitende praxisnahe Fortbildungsangebote der staatlichen Lehrerfortbildung.

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